Fachwerkhaus Baroper Heide
Kernsanierung eines denkmalgeschützen Gebäudes
Eine Fachwerkhaussanierung ist nicht vergleichbar mit der Sanierung eines Massivhauses, weder in technischer noch in preislicher Hinsicht. Die Sanierung dieser historischen Bauweise, eine tragende Grundstruktur aus Eichenholz mit Wandausfachungen aus Steinen oder verputzen Weidestaken, beherrschen nur spezialisierte Handwerksbetriebe. Um die gesetzlich geforderten (und vernunftgebietenden) Dichtigkeiten und Dämmungen zur erstellen, sind andere Techniken und Kenntnisse als bei Massivbauten gefragt.
Eine Fachwerkhaussanierung ist auch eine Lebenseinstellung, mehr noch als bei den übrigen Altbauten, kann man trotz umfangreicher Arbeiten, am Ende keinen genormten Bau erwarten. Einige Arbeiten werden, um etwas Geld zu sparen, durch fleißige Bauherren selbst übernommen, oft in Anleitung des Handwerksmeisters.
Die tragende Grundsubstanz des Gebäudes ist stark beschädigt, wovon vieles erst nach Freilegen der Strukturen sichtbar wird. Eine Sanierung mit modernen Materialien und Methoden verbietet sich aus technischen (bauphysikalischen) und denkmalpflegerischen Gründen. So ergibt sich der Einsatz ökologischer Baustoffe, die Anwendung traditioneller Handwerkstechniken von selbst. Zum Teil gelingt sogar das Wiederverwenden der vorhandenen Materialien, wie Strohdocken (Dämmung der Geschossdecken), weichgebrannte Ziegelsteine, Holzbalken, Bodendielen und sogar abgebröselter Lehmputz wird wieder angerührt und aufgeputzt.
Ergänzt wird das Gebäude durch eine moderne Wandflächenheizung, die nicht nur eine sehr angenehme Strahlungswärme abgibt, sondern auch hilft, die historische Bausubstanz zu erhalten.
Ursprungsbaujahr
1768
Sanierung
2021-2022